Im Jahre 1968 lief im im ‚Deutschen Fernsehfunk‘ (später ‚Fernsehen der DDR‘) der Fünfteiler „Wege übers Land“. Ich war 21 Jahre alt, eben von der Armee entlassen, und das Leben lag vor mir. Der Film war eine ‚Straßenfeger‘. Neben Manfred Krug und der gesammten Créme de la créme der DDR-Schauspieler und umliegender Volksrepubliken wirkte Ursula Karusseit mit. Heute gibt sie die Komische Alte in einer Seifenoper des Mitteldeutschen Rundfunks. Neben der frühen Kollektivierung in der DDR hatte der Film die deutsche Okkupation Polens sowie Flucht und Vertreibung aus dem deutschen Osten zum Thema. Vielleicht war das, neben der realistischen Darstellung des Landlebens, der Grund für die große Resonanz bei den Zuschauern. Meine Erfahrungen mit den Wegen übers Land beschränkten sich auf einige Besuche bei Verwandten in Vorpommern während meiner Lehrzeit an der Küste. Die Wege, die ich damals mit meiner Freundin M. ging, glichen aufs Haar jenen, die Ursula Karusseit als Gertrud Habersaat ging. Jetzt, als reifer Mann an der Schwelle zum Alter, gehe ich manchmal wieder diese Wege, aber jetzt habe ich eine Kamera dabei …
Und zum Schluß noch ein bißchen afrikanische Volksweisheit:
„Zwar hat der Mensch zwei Beine, doch kann er nur einen Weg gehen.“
Sprichwort der Fulbe
(c) Bernd Mai 2012