Kochen mit Anton – Heute: Etwas über Kochmesser
(Klicke auf die Fotos, um sie zu vergrößern. Der Kaffeelöffel dient alleweil zum Größenvergleich.)
Kochen ist Handwerk. Zum Werken braucht man Werkzeuge, und das wichtigste Werkzeug des Kochs – egal, ob Profi oder Amateur – ist das Messer. Das war bislang Antons Lieblingsmesser:
Er hatte es vor langer Zeit geschenkt bekommen. Es ist nichts Besonderes gewesen, es hat wohl seinerzeits um die 7,00 oder 8,00 D-Mark gekostet. Aber es hatte einen ergonomischen Griff und es war sehr scharf. Die Form der Klinge erlaubte es, das Messer auch zum Wiegen von Kräutern zu benutzen. Eines Tages jedoch, Anton drückte mit der Breitseite der Messerklinge auf ein Schnitzel, um Senf einzumassieren, machte es „klick“, und die Klinge brach dicht über dem Griff entzwei. Also mußte ein neues Messer her. Anton kaufte verschiedene Messer für wenig Geld, aber sie erfüllten seine Erwartungen nicht.
Mit diesem Universalmesser aus einem bekannten SB-Warenhaus jedoch hatte er die richtige Wahl getroffen. Es hat eine durchgehende Klinge, ein wichtiges kennzeichen für Qualität, die Griffschalen sind aus Holz, es liegt gut in der Hand, und es ist sehr scharf. Es war mit € 5,00 auch nicht besonders teuer. Zum Wiegen, z. B. von Kräutern, ist es wegen der geraden Klinge jedoch nicht geeignet. Bei seinem nächsten Besuch in besagten SB-Warenhaus kaufte er dieses Messer:
Das Universalmesser des selben Herstellers besitzt eine Klinge im japanischen Stil, die es zu einem vielseitigem Werkzeug werden läßt. Es kostete etwa € 8,00 und war damit auch nicht teuer. Der sogenannte Kullenschliff auf der Klinge solle ein Anhaften des Schnittmaterials verhindern. Die Klinge ist ebenfalls durchgehend und die Griffschalen sind ebenso aus Holz. Es empfielt sich, die hölzernen Teile mehrmals mit Speiseöl zu bestreichen. Das verhindert das Eindringen jedweder Flüssigkeit. Nach wenigen Minuten ist das Öl für die Hand nicht mehr wahrnehmbar. Nach kurzer Zeit hatte sich Anton an das Messer gewöhnt, und er erhob es zu seinem Lieblingswerkzeug.
Nun hätte Anton zufrieden sein können. Aber er schaut sich im TV gern Kochshows an, und es begann ihn ein schlimmer Ehrgeiz zu plagen. Die von Hennssler, Schuhbeck und Co. benutzten Kochmesser aber fand er viel zu groß und unhandlich. Und ihre Anschaffung würde seine Möglichkeiten bei weitem übersteigen, soviel war klar. Aber wozu gibt es das Internet und den Internethandel? Bei seiner Suche nach einem Händler, der Sportblasrohre im Angebot hat, war Anton irgendwann auf einen Spezialhandel für Messer gestoßen. Neben Jagdmessern, Taschenmessern und stylischen Survival- und Outdoorwaffen bietet er auch Küchen- und Kochmesser an. Das Preisspektrum ist breit gefächert, und Anton bestellte dieses Messer:
Es handelt sich um ein kleines Kochmesser im Santoku-Stil aus Japan. Es kostete € 22,40 inkl. Versandkosten, und bewegte sich damit an der unteren Grenze auf der nach oben offenen Preisskala. Der spartanische Griff aus Holz ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber das Messer ist scharf, leicht und liegt ausgewogen in der Hand. Es ist auch nur Massenware, aber ein handgeschmiedetes Messer aus Damaszener Stahl kann gern einen vierstelligen Betrag kosten. Und damit kann man auch nur schneiden …
„Das Santoku oder Santoku bōchō (dt. „Messer der drei Tugenden“) ist … eine japanische Klingenform für ein Allzweckküchenmesser. Charakteristisch für Santoku ist, dass die stumpfe Oberkante des Messers eine Linie mit dem Griff bildet und die breite Klinge weit unter den Griff hinaussteht und somit ausreichend Platz für die Finger unter dem Griff bietet. …
Der japanische Begriff „Santoku“ (San = drei, Toku = Tugenden) … deutet auf seine guten Eigenschaften beim Schneiden von Fleisch, Fisch und Gemüse hin.“ (Wikipedia)
Das ist ein Auszug aus der Gebrauchsanleitung, und vermutlich warnt dieser Abschnitt vor den Gefahren eines scharfen Messers. Aber vielleicht will der Hersteller auch nur davor warnen, das Messer in die Spülmaschine zu geben. Damit ruiniert man jedes Messer …
Anton hat noch andere kleine Küchenhelfer:
Der traditionelle Büchsenöffner und das Kellnermesser waren die besten kleinen Anschaffungen, die Anton je gemacht hat. Sie sind funktionell und effektiv, und vermutlich werden noch Antons Enkel sie benutzen können. Der Eierbecher übrigens ist ein besonders gelungenes Beispiel post-moderner Design-Kunst …
Messer werden bei ständigem Gebrauch stumpf, und es ist wichtig, sie scharf zu halten. Dazu – wer hätte das gedacht – dient dieser kleine Küchenhelfer:
Man zieht die Schneide des Messers einfach ein paar Mal über die Stahllamellen, die links gut zu erkennen sind. Die Einprägung „EVP 1,80“ weist darauf hin, daß das Gerät aus der DDR stammt. Sie bedeutet, daß der „EndVerbraucherPreis“ eine Mark achtzig (ost) betrug, egal wann und wo man es kaufte. Das Gerät ist sehr alt und Anton erinnert sich nicht, wie es in seinen Besitz gelangte. Und es ist auch recht unansehnlich, aber Anton würde es niemals wegwerfen.
Hallo,
der Beitrag über Koch-Messer ist wirklich sehr informativ und interessant geschrieben. Vielen Dank für die Tipps! 🙂
Viele Grüße,
Ralf
Hi!
Sehr schöner Artikel. Ich bin ein großer Fan japanischer Messer und kann diese nur jedem empfehlen. Die Schärfe und Qualität ist bei dem richtigen Messer unübertroffen.
Grüße,
Markus
Hallo Bernd,
diese Seite habe ich mir abgespeichert damit ich mich genau nach solchen Messern umschauen kann. Solch einen Schärfer hab ich, wenn auch nicht ganz so stabil wie der den Du hier abgebildet hat aber er erfüllt seinen Zweck.
Es ist schön das Du auch an solche Infos denkst, das zeigt wirklich Deine Liebe zum Detail.
Viel liebe Grüße, Daggi
Ich liebäugel auch schon länger mit dem Erwerb eines japanischen Messers. Vielleicht kaufe ich es mir zu meinem Geburtstag im Mai.