Blasrohrsport

Ein Sport ohne Sponsoren

Als ich ein noch ein kleiner Junge war, ging in der Nachbarschaft auf einem LKW eine Kiste kaputt. Sie enthielt lange Röhren aus Glas, die für ein Großhandelskontor für Laborausstattungen bestimmt waren. Man ließ die geborstene Kiste mit ihrem Inhalt einfach auf der Straße liegen. So kam ich zum ersten Blasrohr meines Lebens.

Die Röhren waren etwa einen Meter lang, und die Blasrohre verfügten über eine hohe Treffgenauigkeit. Wir verschossen kleine Kügelchen aus Plastilina, und wenn man von einer solchen Kugel getroffen wurde, zwiebelte es ganz ordentlich. Leider versäumten wir es, die Blasrohre mit Mündungsschonern, z. B. aus einem Stück Gummischlauch, zu versehen, und so gingen sie immer wieder kaputt. Ich benutzte eine kleine handgetriebene Schleifmaschine meines Vaters, um die Glasröhre immer wieder glatt zu schleifen. Auf diese Weise wurde mein Blasrohr immer kürzer, und wie lange das ging, könnt Ihr Euch denken.
Heute besitze ich ein Sportblasrohr der Marke „Tornado“. Man kann es samt Zubehör im Internet kaufen. Es ist aus Aluminium gefertigt, und es geht bei normaler behandlung auch nicht kaputt. Richtige Freaks bauen sich aber ihr Sportgerät und allen Zubehör selbst. Man verschießt kleine Pfeile aus Federstahldraht, und gemäß den Regeln des DBSC natürlich auf Scheiben und nicht auf Menschen oder Tiere. In Deutschland sind Blasrohre als Jagdwaffen verboten.
Leider gilt der Blasrohrsport nicht als seriös. Dabei eignet er sich hervorragend für Behinderte und Kinder, und man kann ihn bis ins hohe Alter ausüben. Einige wenige Schützenvereine haben spezielle Sparten ins Leben gerufen, leider nicht in meinem näheren Umfeld.
International spielt der Blasrohrsport in den USA, Frankreich und ganz besonders in Japan eine größere Rolle. In Japan finden regelmäßig Landesmeisterschaften für Jedemann statt, die ein großes Happening mit Hunderten von Teilnehmern sind.

Und hier noch ein Video zum Thema „Blasrohrsport“:

Nachtrag 02/2015:

Der DBSC gründete sich als Verein

Blasrohr-Sportverband Deutschland e. V.

am 17.November 2013 aus 12 Gründungsmitgliedern.

Dieser Link führt zur offiziellen Web-Seite des Vereins!


2 Responses to Blasrohrsport

  1. Georg Bergmann says:

    Hallo Bernd,
    ich finde deine Beiträge sehr gut. Besonders natürlich über das Blasrohr schießen.
    Ich werde dir noch weiteres Bildmaterial zum Thema Blasrohr schicken.
    Es wäre super wenn du mit deinen Veröffentlichungen den Blasrohrsport noch weiter nach vorne bringen könntest. Wir schießen im DBSC verschiedene Meisterschaften.
    Aber auch das Turnier in Greding, immer in der ersten Woche im Jahr, ist super.
    Letztes Jahr war der Michael Pape aus Spandau auch dabei.
    Wenn er jetzt im Januar wieder dahin fährt, vielleicht kann er dich ja mitnehmen.
    Das wäre super.

    Georg Bergmann

  2. Michael Pape says:

    Hallo,
    ein schöner sachlicher Beitrag, man spürt Dein liebe zum Blasrohrsport.
    Ich bin gerade dabei hier in Spandau eine Blasrohrgruppe aufzubauen. Als Freak -:) habe ich bereits für 8 Interessierte die Blasrohre gebaut und sie mit Zubehör ausgestattet.
    Vielleicht hast Du ja Lust mitzumachen. Spandau liegt zwar im Westen von Berlin ist aber ganz gut mit der Bahn zu erreichen.
    Mit sportlichen Grüßen
    Michael Pape

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