Neulich bekam ich das hier geschenkt:
Ich identifizierte das Objekt schnell als eine sogenannte Souvenir-Medaille oder ein „Quetschie“, wie das Ding auch in Fachkreisen scherzhaft genannt wird. (Eben erfahre ich, daß ein Quetschie auch irgend etwas zu essen oder zu trinken sein soll. Nun ja.)
Aus verschiedenen Gründen habe ich mich über das Geschenk sehr gefreut. Ich überlegte, was ich damit anstellen könnte. Schließlich kam ich auf die Idee, die Medaille in einen Schlüsselanhänger zu integrieren. Aber darüber später.
Außerdem habe ich im Internet nachgeschaut. Und ich wurde fündig:
„Eine Souvenir-Prägung oder -Medaille ist ein Andenkenartikel. Sie wird aus einer Umlaufmünze von einem Münz-, Medaillen- oder Metallformer hergestellt, indem sie zwischen zwei Stahlwalzen hindurch gezwungen wird.
Es befindet sich eine Gravur (Motiv) auf einer oder beiden Rollen, und sobald die Münze die Walzen durchläuft, wird das Motiv unter Druck (mehrere Tonnen) aufgepresst. Bei diesem Vorgang wird die Münze zu einer flachen, ellipsenförmigen Platte mit einem Motiv. Deshalb heißen diese Prägungen in den USA auch „Elongated Coin“, was übersetzt verlängerte Münze bedeutet.
Manche nennen sie Quetschmünzen, andere Bezeichnungen sind Souvenir-Prägungen, Souvenir-Medaillen oder Andenkenmünzen.“
(Wikipedia)
Auf einer einschlägigen Web-Seite findet man Standorte von Maschinen, mit denen man Quetschies herstellen kann. Die Geräte findet man am markanten Ausflugsorten und besonderen Punkten wie Flughäfen, Zoos und Tierparks, Denkmalen oder auf Ausstellungsgeländen. Man braucht in der Regel einen Euro (als Bezahlmünze) und eine Fünfcentmünze (als Rohling). Die Münzen versenkt man mittels eines Schlittens in das Gerät, und dann heißt es „Kurbeln!“. Am Ende macht es „Kling!“ und unten fällt die Medaille heraus.
Meine ersten Quetschies stellte ich im kleinen Tierpark von Petersberg (ST) her.
- Tierpark Petersberg (ST), der Automat
- Tierpark Petersberg (ST), der Münzschlitten
- Und dann drehen, drehen …
- Tierpark Petersberg (ST): Motiv „Luchs“
- Tierpark Petersberg (ST): Motiv „Wolf“
- Tierpark Petersberg (ST): Motiv „Eichhörchen“
- Weimarhaus Weimar (TH): Motiv „Goethe und Schiller“
- Weimarhaus Weimar (TH): Motiv „Ginkgo-Blatt“
- Weimarhaus Weimar (TH): Motiv „Weimarhaus“ (der Standort des Automaten in der Innenstadt)
Das Sammeln von Souvenirmedaillen ist zum Hobby geworden, wie das Sammeln von Briefmarken. Das Besondere dabei ist, daß die Automaten oft wieder abgebaut oder daß sie an einen neuen Standort gebracht werden. Der Sammler ist also trotz der Standortinformation, die er bekommen hat, nie vor Überraschungen sicher. Neben den handbetriebenen Geräten soll es auch elektrische geben. In Deutschland jedoch gibt es offensichtlich überwiegend handbetriebene. Ich habe in der Vergangenheit schon öfter solche Apparate gesehen, mir aber nie Gedanken darüber gemacht. Achselzuckend ging ich weiter. Und ich werde auch nicht der Sammelleidenschaft verfallen. Manche Motive sind dann doch zu schlicht geprägt, um im Bild zu bleiben. Aber in meiner Heimatstadt Leipzig, auf dem Uni-Hochhaus (City-Hochhaus) am Augustusplatz, gibt es auch einen Automaten. Die Motive sehen sehr hübsch aus. Dort will ich demnächst hin …
P.S.
Du kannst Dir sicher denken, dass mir das „Eichhörnchen-Motiv“ am besten gefällt. 🙂
Ich mag Deine Berichte sehr.
Ich habe früher hin und wieder auch so eine Ansichts-Münze „gekurbelt“ – ich habe sie so gut versteckt, dass ich sie nicht wiederfinde 🙁
Ob sie so schöne Motive haben wie Deine ?